Das beste Headset im Test / Vergleich 2022 | FOCUS.de

2022-10-22 18:37:08 By : Mr. sir su

Diese Produkte bewertete das CHIP-Testcenter. Mehr Infos.

Ein gutes Headset hat nicht nur eine gute Qualität, sondern lässt sich auch lange bequem tragen.

Da wir immer mehr Zeit im Homeoffice oder virtuellen Meetings verbringen, ist eine gute Hör- und Klangqualität essentiell für das Arbeiten am PC. Das Mikrofon eines guten Headsets bringt Ihre Stimme klar und im vollen Umfang rüber, und die Kopfhörer stellen Sprache klar und natürlich dar. Die Kollegen von CHIP haben im Headset Test 20 kabelgebundene und drahtlose Modelle ausführlich untersucht. Wir stellen Ihnen die Headset Testsieger vor und geben Tipps zum Kauf.

Die mit einem Symbol oder grüner Unterstreichung gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Kommt darüber ein Einkauf zustande, erhalten wir eine Provision - ohne Mehrkosten für Sie! Mehr Infos.

Das lesen Sie in diesem Beitrag: Zuerst stellen wir Ihnen vier Empfehlungen der Redaktion aus dem Testfeld inklusive Testsieger und Preistipp vor. Anschließend sagen wir Ihnen, wie viel Geld Sie für ein gutes Headset ausgeben sollten. Wir erläutern unser Testverfahren, gehen anschließend auf Einsatzgebiete sowie Bauformen ein und helfen Ihnen mit unserer Kaufberatung, so dass Sie für sich das perfekte Headset finden können.

Alle Messungen finden Sie in der Bestenliste des CHIP-Testlabors.

Empfehlung für On-Ear

Drahtlos per USB-Adapter, Bluetooth, 3,5-mm-Audiokabel

Gesamtnote: 1,0 (Sehr gut); Etwas hochpreisiges, aber ein qualitativ hochwertiges Headset mit vielen Verbindungsmöglichkeiten. Mit eingeschalteter Beleuchtung ist die Akkulaufzeit aber sehr kurz.

Das JBL Quantum 800 ist zwar eigentlich ein Gaming-Headset inklusive bunter Beleuchtung, macht sich aber auch im Office-Einsatz sehr gut – vorausgesetzt, Sie schalten die Lichter für das Meeting aus. Das hat gleichzeitig den Vorteil, dass sich dadurch die recht kurze Akkulaufzeit des drahtlosen Kopfhörers von knapp neun Stunden fast verdoppelt.

Das JBL Quantum überzeugt uns im Test sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Darstellung von Sounds. Das hochklapp- und dadurch stummschaltbare Mikrofon bietet einen guten Dynamikumfang. Sprache und auch Flüstern ist klar verständlich über den mitgelieferten USB-Dongle zu hören, Störgeräusche gibt es kaum – lediglich das leise Klappern der Tastatur ist zu vernehmen, welches aktuelle Voicechat-Software allerdings leicht rausfiltern sollte. Allerdings scheint das Mikro in den höheren Frequenzbereichen fast unmerklich die Aufnahme abzuschneiden. Übers drei Meter lange textilummantelte Kabel klingt die Aufnahme außerdem etwas blechern, aber immer noch klar verständlich. Die schlechtesten – aber unterm Strich immer noch guten – Aufnahmen bekommen Sie über Bluetooth. Hier nehmen wir unregelmäßige Knackgeräusche wahr.

Die Kopfhörer sind gut gedämmt und bieten Active Noise Cancelling, von lautem Straßenlärm bekamen wir beim Testen kaum etwas mit. Der JBL übermittelt Sprache klar und sauber, Bässe sind kräftig, ohne zu dick aufzutragen, und das Modell bietet große Lautheitsreserven.

Trotz seines Gewichts von geschlagenen 405 Gramm sitzt der Over-Ear-Kopfhörer bequem und fest. Er ist gut verarbeitet und macht eine wertige Erscheinung. Weniger wertig ist die Reichweite: Die Verbindung über den 2,4-GHz-Dongle bekommt arge Probleme, sobald der Sichtkontakt abbricht. Sie können den Quantum 800 aber auch gleichzeitig über Bluetooth verbinden. Entweder haben Sie dann eine Backup-Verbindung zum PC, oder Sie können das Headset gleichzeitig mit Computer und dem Mobilgerät verbinden, damit Sie keine Anrufe verpassen. Bei all der Mobilität hätten wir uns aber gewünscht, dass sich das Headset besser zusammenfalten ließe.

Der Preis ist spannend: Der JBL Quantum 800 ist mit seinen rund 180 Euro zwar nicht günstig, aber auch bei weitem nicht das teuerste Gerät im Test. Kabellos ist es kompatibel zu PS5 und PS4, kabelgebunden mit der Xbox Series X.

Gesamtnote: 1,5 (Sehr gut); Kabelgebundenes Headset mit gutem Mikro und sehr guten Kopfhörern. Günstig, aber das Kabel fällt sehr kurz aus.

Noch ein Gaming-Headset findet seinen Weg in unsere Empfehlungen: Das SteelSeries Arctis 1 ist zwar nicht so auffällig wie der JBL Quantum 800 – was für den Einsatz als Arbeitsheadset ein Segen ist – und ist lediglich kabelgebunden, kostet dafür aber nur rund 50 Euro.

Der Over-Ear-Kopfhörer überträgt seine Signale über eine kombinierte 3,5-mm-Klinke. Das Kabel ist glatt und verursacht bei Aufnahmen keine Störgeräusche, ist uns mit 1,2 Metern aber auch etwas zu kurz, und für den Einsatz am PC könnten Sie einen Splitter für die Ein- und Ausgangssignale benötigen. In leiser Umgebung gefällt uns die Sprachqualität sehr gut, wir nehmen nur eine leichte Verzerrung der Stimme wahr. Bei Umgebungsgeräuschen leidet die Qualität etwas, liegt aber immer noch auf gutem Niveau.

Der Tragekomfort gefällt uns gut, der Kopfhörer mit Stoffbezügen sitzt fest und dämmt dadurch Umgebungsgeräusche etwas ab – wir erlebten bessere und schlechtere Dämmungen im Test. Die Klangqualität fällt sehr gut aus, Sprache kommt klar rüber, der Sound lässt sich weit aufdrehen und Bässe sind satt, ohne zu stören. Letztlich vermissen wir nur eine klare Anzeige für die Stummfunktion – entweder durch einen hochklappbaren Mikrofonarm oder durch eine Farb-LED. Aber zu dem guten Preis lässt es sich da kaum meckern.

Gesamtnote: 1,1 (Sehr gut); Lange Akkulaufzeit, hohe Reichweite und gute Wiedergabe – und dafür relativ günstig. Das Mikrofon ist aber etwas empfindlich und die Verbindung geht ausschließlich über den USB-Dongle.

Knapp hinter dem JBL Quantum platziert sich der Logitech G Pro X. Zwar ist er in Sachen Aufnahmequalität, Komfort und Features einen Tick schlechter als der Testsieger – dafür kostet er deutlich weniger.

Der G Pro X läuft ausschließlich über einen mitgelieferten Wireless-Adapter. Das empfindliche Mikrofon nimmt alle Sprachnuancen klar auf, Sie könnten sich im Voicechat auch durchgängig flüsternd unterhalten.

Auf der Kopfhörerseite ist der Logitech G Pro X in jeder Hinsicht exzellent und bekommt von uns sowohl in den Kategorien Sprache, Bass als auch Klarheit die volle Punktzahl. Auch die passive Dämmung fällt sehr gut aus. Zudem ist das Gehäuse – wenn auch starr verarbeitet und deswegen nicht sehr mobil – sehr stabil, wertig und knarzt bei der Nutzung nie. Das Mikrofon lässt sich gut biegen und die drahtlose Verbindung hält, sofern Sie nicht das Stockwerk wechseln oder mehrere Türen zwischen sich und dem Computer schließen.

Das Headset läuft etwa zwanzig Stunden in Sprachchats, bis es wieder geladen werden muss. Logitech gibt keine Kompatibilität zu Konsolen an, laut Nutzerberichten lässt sich das Modell aber mit allen aktuellen Konsolen verbinden.

Gesamtnote: 1,4 (Sehr gut); Sehr leichtes und bequemes On-Ear-Headset mit super Reichweite. Allerdings ist das Mikrofon wackelig verbaut, der Akku hält nicht sonderlich lange und die Software deaktiviert die Bluetooth-Funktion.

Over-Ears sind nicht jedermanns Geschmack. Das Plantronics Voyager 4220 UC ist ein gutes, leichtes On-Ear-Headset, das nicht drückt und trotzdem stabil sitzt. Es ist grundsätzlich sauber verarbeitet und verfügt trotz seiner geringen 168 Gramm Eigengewicht über einen Akku.

Die Drahtlosverbindung erfolgt entweder über einen USB-Dongle oder über Bluetooth, wobei der Dongle die beste Soundqualität bietet. Die Aufnahmen kommen klar rüber und sind nicht zu leise, zudem geht das Mikrofon hervorragend mit externen Störgeräuschen um. Allerdings wackelt es etwas und erzeugt dabei selbst Geräusche.

Verwirrend: Wenn Sie die Plantronics-Software installieren, bekommen Sie zwar über den PC Updates aufs Headset gespielt und können viele Einstellungen vornehmen, aber auf Kosten der Bluetooth-Funktion. Die kommt erst wieder zurück, wenn Sie die Software deinstallieren. 

Die Soundqualität am Kopfhörer ist gut. Wir nehmen die Töne sauber wahr und für seine Größe erzeugt der Voyager einen vernünftigen Bass. Ein reines Musik-Abspielgerät ist der Kopfhörer allerdings nicht. Die Dämmung gegen Umgebungsgeräusche ist außerdem eher schwach. Dafür ist die Verbindung zum USB-Empfänger äußerst stabil, erst bei sehr großen Abständen können wir Störungen erzeugen.

Was die Akkulaufzeit angeht, so ist der Voyager über den USB-Dongle recht kurzatmig und hält nur etwas über zwölf Stunden durch. Per Bluetooth verlängert sich die Zeit auf etwas über 16 Stunden.

Das Plantronics Voyager 4200 UC kostet rund 100 Euro. Hersteller Poly gibt nicht an, ob das Modell zu Spielekonsolen kompatibel ist.

Falls es um reine Anrufe, Voicechats oder Videotelefonie geht und Ihnen auch ein kabelgebundenes Headset zusagt, gibt es bereits gute Modelle ab rund 30 Euro. Damit klingen Sie im Meeting oder im Voice Chat nicht verzerrt und können auch die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutlich verstehen. Für ein gutes, drahtloses Headset mit Basisfunktionalitäten sollten Sie dagegen rund 100 Euro einplanen. Gute Gaming-Headsets befinden sich in derselben Preisklasse, können aber auch zwischen 100 und 200 Euro je nach Ausstattung kosten. Und richtige Studio-Headsets mit professionellem Mikrofon haben ihre eigene Preisklasse. Hier können Sie leicht über 300 Euro ausgeben. 

Im Test prüfen die Experten vom CHIP-Testcenter sowohl On-Ear- als auch Over-Ear-Headsets mit Mikrofonarm. Die Modelle sind teils kabellos, teils mit Kabel oder bieten beide Verbindungsmöglichkeiten an. Alle subjektiven Bewertungen werden von einem Mitarbeiter des Testlabors durchgeführt. Die Gesamtnote teilt sich in folgende Kategorien auf:

Aufnahme Der wichtigste Aspekt der Aufnahmewertung ist die wahrgenommene Sprachqualität. Dafür lesen die Tester einen Text vor und flüstern in das Mikrofon. Sie prüfen auf Störgeräusche, indem sie am Kabel ziehen (sofern angeschlossen), das Mikrofon berühren und nach knarzenden Bauteilen lauschen. Die Experten bewerten auch, wie laut Tastaturgetippe aufgenommen wird, und ob die Stummfunktion pariert. Sollten Umgebungsgeräusche nicht gut genug gefiltert oder unerwünschte Mund- oder Atemgeräusche verstärkt dargestellt werden, führt das zu Punkteverlusten. Die Aufnahme führen die Tester in leiser sowie lauter Umgebung durch, speichern das Ergebnis als unkomprimierte Sounddatei und bewerten sie mit einem Referenzkopfhörer. Die Aufnahmen werden für alle verfügbaren Verbindungsmöglichkeiten wiederholt; bewertet wird die beste.

Wiedergabe Auch die Wiedergabequalität der Headsets wird subjektiv bewertet, mit den immer gleichen Quelldateien. Dabei unterscheidet das CHIP-Testcenter zwischen "Sprache", also dem wichtigsten Einsatzgebiet für Headsets, "Bass" und "Klarheit", was sowohl für Musik als auch für Videospiele wichtig ist. Ein Bass sollte hier zwar gut zur Geltung kommen, gleichzeitig darf er nicht so stark sein, dass sich Stimmen darin verlieren. Eine explizite Bewertung für Musikqualität wird nicht vorgenommen, da das am Haupteinsatzzweck dieses Gerätetyps vorbeiginge. Für die Wiedergabe bewerten die Tester außerdem, ob sie Störgeräusche vernehmen – etwa durch Crosstalk zwischen Kopfhörer und Mikrofon.

Komfort & Features Diese Bewertung umfasst viele Teilaspekte, dazu gehört die Akkubewertung, Tragekomfort und die Ausstattung.

Die Akku-Bewertung ist relativ komplex, da einige Modelle über mehrere drahtlose Verbindungsmöglichkeiten verfügen. Das CHIP-Testcenter hat mehrere Langzeit-Messungen vorgenommen: Musik (Bluetooth ohne Active Noise Cancelling), Musik (Bluetooth ohne ANC nach 15 Minuten Ladezeit), Voicechat (per USB-Dongle ohne ANC), Voicechat (per USB-Dongle mit ANC) und Voicechat (Bluetooth ohne ANC). Die Experten prüfen außerdem, wie lange ein leeres Headset benötigt, um mit einem USB-Netzteil mit 2 Ampere Ausgabestrom wieder voll aufgeladen zu sein.

Für die Bewertung von Komfort und Ausstattung gibt es eine Bestandsaufnahme der verfügbaren Anschlüsse. Das umfasst drahtlose Verbindungen über USB-Empfänger oder Bluetooth sowie eine Kabelverbindung über USB beziehungsweise analoge Klinken. Die Experten bewerten außerdem eine vorhandene Stummschalt-Funktion, einen Lautstärkeregler, Windschutz für das Mikrofon und wie gut sich das Headset verstauen und mitnehmen lässt. Einige andere Aspekte erhalten noch einige wenige Punkte in der Wertung, dazu zählen ausschließlich Features, die ein Headset für Office und Co. haben sollte. Spezielle Funktionen, wie sie bei Gaming-Headsets zuweilen vorkommen, nehmen wir nicht in die Wertung auf.

Weiterhin wichtig ist der Tragekomfort. Hier achten wir auf unangenehmen Druck und ob das Headet rutscht, wackelt oder mit der Zeit zu warm an den Ohren wird.

Nicht jedes Headset ist für jede Plattform geeignet. In der Regel schreiben die Hersteller genau auf die Verpackung, ob Sie das Headset am Computer oder am Mobilgerät oder sogar einer Spielekonsole wie der Playstation, der Xbox oder der Nintendo Switch nutzen können. Generell gilt: USB-Headsets funktionieren immer am PC und oft auch an Konsolen. Bluetooth-Headsets laufen quasi an allen Geräten mit einer Bluetooth-Einheit, Spielekonsolen ausgenommen. Analoge Headsets benötigen einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss und Modelle mit USB-Dongle sind immer am PC, oft auch an der Konsole verwendbar.

Aktuelle Modelle mit Bluetooth 5 oder darunter senden und empfangen ihre Signale mit leichter Verzögerung. Das wird Ihnen bei Videotelefonie oder Musik kaum auffallen. Jedoch kann die Latenz bei Filmen oder Videospielen störend sein. Hier sollten Sie zu einer der anderen Verbindungsmöglichkeiten greifen. Mehr Informationen zu den Bluetooth-Standards lesen Sie weiter unten.

Wie auch Kopfhörer, so gibt es Headsets in verschiedenen Bauformen. Die unauffälligsten sind die In-Ears. Spezielle In-Ear-Headsets fallen größer aus als die meisten reinen Kopfhörer und werden mit einem Bügel hinter der Ohrmuschel befestigt. Diese Kopfhörer sind vor allem für Menschen gedacht, die oft unterwegs telefonieren, sich während Meetings viel bewegen und dabei die Hände frei haben möchten. Aber auch reine In-Ear-Kopfhörer bieten fast immer eine Mikrofonfunktion, entweder direkt am Gehäuse oder am Kabel. Dieses Mikrofon nimmt jedoch in der Regel viele Umgebungsgeräusche auf.

On-Ear-Headsets sind meistens leichter und verfügen über einen Mikrofonarm, der bis vor den Mund reichen kann. Die Unterschiede finden sich im Gewicht und im Tragekomfort: Monaurale Headsets sind meist federleicht und haben nur einen geringen Anpressdruck, so dass Sie sie quasi den ganzen Tag tragen können. Sie haben außerdem ein Ohr frei für Ihre Umgebung. Dafür müssen Sie mit Mono-Sound leben. Oft sind diese Headsets rein auf Sprache abgemischt, Musik- und Medienwiedergabe spielen nur eine zweitrangige Rolle. Binaurale Headsets sind dagegen die Allrounder, die nichts richtig schlecht machen, aber nicht unbedingt vom Tragekomfort für den ganzen Arbeitstag ausgelegt sind.

Over-Ear-Headsets haben das größte Potenzial für gute Soundwiedergabe. Viele Gaming-Headsets sind Over-Ears, da sich damit am besten eine räumliche Darstellung von Sounds bewerkstelligen lässt – das ist zum Beispiel wichtig zum Orten von Schrittgeräuschen in Videospielen. Over-Ears sind dafür meist die teuerste Headset-Variante, sind schwer und nach ein paar Stunden müssen Sie Ihren Ohren auch bei den besten Modellen eine Pause gönnen.

Die Akkulaufzeit unterscheidet sich von Modell zu Modell teilweise enorm. Während ein Headset im Test in unter zehn Stunden wieder an den Strom muss, hält ein anderes fast drei Tage am Stück durch. Der Unterschied kann durch stärkere Akkus kommen, aber auch die drahtlose Verbindungsart und die Soundqualität spielen hier mit rein. Und selbst zwischen den verschiedenen Anwendungsszenarien gibt es deutliche Unterschiede: Wenn Sie ausschließlich Musik lauschen, halten die Geräte am längsten. Voice- und Videochats, bei denen Sie sowohl die Kopfhörer als auch das Mikro benutzen, verringern die Laufzeit deutlich. Bluetooth spart Strom im Vergleich zu den meisten Übertragungen per USB-Dongle, eingeschaltetes Noise Cancelling verkürzt die Laufzeit dagegen manchmal wieder um einige Minuten.

Wichtig: Falls Sie ein Gaming-Headset mit strahlender RGB-Beleuchtung Ihr Eigen nennen, könnte sich ein Besuch in der Headset-Software lohnen. Eine abgeschaltete Weihnachtsbeleuchtung bringt Ihnen nämlich einige Stunden zusätzliches Headsetvergnügen.

Professionelle Headsets wie das Beyerdynamic DT-797 PV verfügen über ein gerichtetes Kondensatormikrofon für klare Stimmaufnahmen, kosten aber auch um die 300 Euro.

Da jeder Kopf anders geformt ist, können wir für einen der wichtigsten Headset-Aspekte – den Tragekomfort – kaum allgemeingültige Tipps geben. Der Anpressdruck der Headsets ist relevant, insbesondere für Brillenträger, weil die Polster der On-Ear-Modelle die Ohren stets gegen die Bügel drücken. Und ein zu kleiner Headsetbügel oder ein schlechtes Bügelposter können sich an der Schädeldecke irgendwann drückend bemerkbar machen. Und nicht zuletzt spielt das Gewicht eine Rolle. Die Headsets im Test wiegen zwar nur zwischen 152 und 405 Gramm, was alles wie wenig wirkt, aber ein schweres Modell möchten Sie durchaus nicht stundenlang am Stück tragen. Durchschnittlich wiegen unsere Testgeräte um die 270 Gramm.

Da sich selbst im Fachgeschäft nur selten die Gelegenheit ergibt, ein Headset aus der Packung zu nehmen und es Probe zu tragen, können wir Ihnen nur raten: Wenn Sie ein Modell kaufen, dann probieren Sie es so schnell wie möglich aus, um es bei Nichtgefallen innerhalb des Rückgabezeitraums zurück schicken zu können.

Zum Testzeitpunkt ist Bluetooth 5 die aktuellste Version. Grundsätzlich hat Bluetooth 5 im Vergleich zum immer noch gängigen Bluetooth 4.2 einige Vorteile, etwa eine erhöhte Reichweite, geringere Latenz, eine geringere Energieaufnahme und eine erhöhte Bandbreite. Das sind alles spannende Features, falls Sie Ihr Headset mit dem Mobilgerät oder kabellos mit dem PC oder der Spielekonsole verbinden möchten. In Wirklichkeit profitieren Sie von Bluetooth 5 allerdings nicht, da alle Audiogeräte immer noch "Audio Classic" benutzen. Die genannten Features sowie der datensparsame LC3-Codec werden dagegen erst mit Bluetooth 5.2 und dem "LE Audio"-Modus eingeführt und sind bis dahin anderen Bluetooth-Geräten, etwa im Smart Home, vorbehalten. Insofern gilt aktuell für alle modernen Headsets: Bluetooth ist Bluetooth.

Vieles hängt bei einem Headset an der Qualität der Kopfhörer und des Mikros sowie am Tragekomfort – das sind alles Eigenschaften, die sich im Vorfeld nur schwierig und beim Onlinehändler gar nicht prüfen lassen. Auf einige andere Aspekte, die für oder gegen bestimmte Modelle sprechen können, wollen wir an dieser Stelle aber noch eingehen.

Klinken Die analoge Audioklinke im 3,5-mm-Format hält sich auch in Zeiten digitaler Anschlüsse wacker. Aber selbst, wenn die Stecker zuerst gleich aussehen, gibt es wichtige Unterschiede: Für Mobilgeräte benötigen Sie einen vierpoligen Anschluss, zu erkennen an drei meist schwarzen Ringen, die sich ums Metall der Klinke schließen. Die vier Pole sind die zwei Audiokanäle, das Mikrofon und die Erdung. Einige Headsets kommen gleich mit zwei Klinken, eine für das Mikrofon, eine für die Kopfhörer. Diese passen an kein Mobilgerät, lassen sich aber mit einem zusammenführenden Adapter leicht an kombinierten Sound-/Mikrofon-Ports anschließen.

Stumm per Mikrofonarm oder Taste? Wenn Ihr Headset über eine Stummfunktion verfügt, dann kann es diese auf zwei Arten umsetzen: Per Tastendruck oder indem Sie den Mikrofonarm hochklappen. Das Hochklappen hat den Vorteil, dass Sie sofort sehen, ob das Mikro ein- oder ausgeschaltet ist und es aus dem Gesichtsfeld verschwindet, wenn Sie es nicht benötigen. Der Nachteil ist, dass die vielen mechanischen Bewegungen das Material verschleißen könnten. Eine Stummtaste am Mikrofon oder Kabel ermüdet nicht so schnell, allerdings merken Sie in Voice Chats eventuell zu spät, dass Sie die vergangenen Minuten unabsichtlich stumm geschaltet waren – oder umgekehrt. Einige Headsets bieten dafür gut sichtbare Farblichter am Mikrofon.

Kabellänge Ein Headsetkabel muss lang genug sein für das Einsatzgebiet – das versteht sich von selbst. Sie sollten hier aber nicht zu knapp messen, sondern etwas Spielraum lassen. Haben Sie beispielsweise einen weiteren Tisch neben Ihrem Desktop stehen oder ein Regal hinter sich, das Sie während eines Meetings erreichen wollen, sollten Sie das können, ohne Ihr Headset ablegen oder sich komisch verrenken zu müssen. Sowohl USB-Kabel als auch analoge Kabel lassen sich aber zur Not verlängern, wenn auch nicht unendlich weit.

Impedanz Die Impedanz gibt den elektrischen Widerstand eines Kopfhörers an. Eine höhere Impedanz bedeutet, dass der Kopfhörer mehr Spannung benötigt, um sein volles Potenzial auszuschöpfen – kriegt er dagegen zu wenig, klingt er oft zu leise oder man hört gar nichts. Wichtig ist dieser Wert vor allem bei kabelgebundenen Modellen. Da Mobilgeräte in der Regel nicht so viel Spannung liefern können wie zum Beispiel ein PC, sollte ein Headset hier nicht mehr als 80 Ohm Impedanz haben.

Als günstiges und gutes Headset empfehlen wir das SteelSeries Arctis 1, ein kabelgebundenes Modell mit insgesamt guten Eigenschaften. Falls Sie drahtlos unterwegs sein möchten, empfehlen wir zuerst das JBL Quantum 800, als Alternative das Logitech G Pro X. Falls Sie dagegen ein leichtes On-Ear-Headset möchten, raten wir zum Plantronics Voyager 4220 UC.

Das beste Headset im Test ist das JBL Quantum 800. Es überzeugt durch sehr gute Aufnahme- und Wiedergabe-Eigenschaften, bietet viele Anschlussmöglichkeiten und ist trotz seiner Größe sehr bequem.

Headsets gibt es bereits ab rund 10 Euro, die Qualität ist hier aber im besten Fall dürftig. Empfehlenswerte kabelgebundene Headsets für Voice Chat und Videotelefonie gibt es ab rund 30 Euro. Mit steigendem Preis steigt meist auch die Qualität von Ausstattung, Kopfhörer und Mikrofon. Empfehlenswerte kabellose Headsets gibt es ab rund 100 Euro.

Gaming-Headsets müssen nicht teuer sein, empfehlenswerte Modelle mit Kabel gibt es schon zwischen 30 und 40 Euro. Abgesehen von der Ästhetik und eventuell ein paar Softwarekniffen (z. B. eingebaute Abmischung, um Schrittgeräusche zu verstärken) gibt es aber auch keinen echten Unterschied zwischen Headsets und Gaming-Headsets.